Die Tiroler Landtagswahlen sind Geschichte. Mit nur 60% war die Wahlbeteiligung so nieder wie noch nie zuvor. Umso wichtige war es, den Wähler für “seine” Partei bzw. “seinen” Spitzenkandidaten zu überzeugen. Gegenüber den letzten Landtagswahlen im Jahre 2013 hat sich das Werben um die Wählerstimme doch wesentlich verändert. Alle Parteien und Spitzenkandidaten setzen vermehrt Soziale Netzwerke ein, um noch näher und direkter beim Wähler zu sein.
Somit ist die Wertigkeit von Social Media auch in der Politik, spätestens durch die Nationalratswahl 2017, im heiligen Land Tirol angekommen. Bevor ich aber näher auf Facebook und Co. eingehe, möchte ich eine Statistik bzw. Auswertung und meine daraus resultierende Schlussfolgerung zur Landtagswahl 2018 zum Thema Fan vs. Wählerstimmen anstellen. Dabei habe ich die aktuellen FB (Facebook) Accounts auf deren Fananzahl (Stand vom 17.3.2018) recherchiert und die Wählerstimmen miteinander verglichen.
hier auf den Link klicken um die Grafik zu vergrößern: (PDF-Datei): Auswertung Social Media FB Landtagswahl in Tirol 2018
Die SPÖ hat bundesweit die meisten “gefällt mir” auf FB. Gefolgt von FPÖ, Neos und den Grünen. Interessant das die ÖVP lediglich mit etwas über 50.000 Fans erst auf Platz 5 rangiert. Bei den Parteiobmänner -frauen, sieht es da schon anders aus.
Platz 1 geht an H.C. Strache (FPÖ) mit etwas über 770.000 Fans (451.206 sind aus Österreich), gefolgt von Sebastian Kurz (ÖVP) mit etwas mehr als 740.000 (452.648 davon aus Österreich) und Bronze geht an Christian Kern (SPÖ) mit schon deutlich abgeschlagenen knapp 239.000 (207.653 Österreicher) “Freunden”. Wie man hier bereits unschwer erkennen kann, ist FB ein sehr personenbezogenes Netzwerk. Die Spitzenkandidaten der Großparteien (außer Lunacek & Felipe/Grünen) haben alle deutlich mehr “gefällt mir” als Ihre eigene Partei. Sebastian Kurz hat fast 15 x soviele “Freunde” als seine Partei (ÖVP). Auf FB interessieren den User die “persönlichen” Posts mehr als die von politischen Parteien.
Genau da setzten auch die Spitzenkandidaten der Landtagswahl 2018 an.
Die FB Seiten der Spitzenkandidaten der Landtagswahl 2018
Es wurden FB Accounts angelegt um den Wähler auf die Landtagswahl einzustimmen und die politischen Statements über diesen “persönlichen Account” zu verbreiten. Man gewährte den potentiellen Wähler nicht nur einen Einblick auf das Wahlprogramm sondern postete auch “Privates”. Fotos mit Tieren oder Kindern in ungezwungener Atmosphäre, der Besuch von Livekonzerten oder Fussballspielen sowie sportliche Erfolge unserer Athleten bei der Olympiade mussten als Stimmungsmacher herhalten um den Wähler auch den “Mensch” hinter dem Politiker zu zeigen. Auch der eine oder andere Seitenhieb auf den Konkurrenten kann man auf diesen “Privaten FB Accounts” der Spitzenkandidaten finden. Die meisten Fans bei den Kandidaten zur Landtagswahl hat Markus Abwerzger (FPÖ) 39.932, gefolgt von Günther Platter (ÖVP) mit 10.153 und Ingrid Felipe (Grünen) 5.525. Die Lienzer Bürgermeisterin kommt mit 5.153 auf Platz 4.
Aufgrund der zugewiesenen Fans auf den einzelnen FB Accounts und den ausgezählten Wählerstimmen möchte ich hier mal eine These bzw. Theorie wagen.
Wie wir wissen hat die ÖVP die Wahl mit 44,26% der abgegebenen Stimmen deutlich gewonnen. Allerdings hat Günther Platter als Spitzenkandidat lediglich 10.153 Fans auf seiner FB Seite und erzielte doch 141.961 Stimmen. Das sind lediglich 7,17% der ÖVP Wähler. In Anbetracht dessen, dass es doch etwas weit hergeholt sein könnte, lässt diese Tatsache unter anderem 2 Spekulationen zu:
- Günther Platter hat mit seiner FB Seite nicht entsprechend agiert bzw. hat die ÖVP Wähler damit nicht richtig angesprochen.
- Die ÖVP Tirol profitiert sehr stark von der “Marke” Sebastian Kurz und Günther Platter spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle.
Bei der SPÖ sieht die Sache etwas anders aus. Der Parteiobmann Christian Kern hat nicht einmal 1/3 der FB Reichweite von Kurz. Elisabeth Blanik liegt auch mit der 1/2 an Fans weit hinter Platter. Trotzdem gelang es der SPÖ mit Blanik bei der Landtagswahl die zweitstärkste Partei zu werden.
- Auch hier macht es den Eindruck das die FB Seite von Frau Blanik nicht das komplette Potential ausgeschöpft hat.
- Mit 9,33% (Wähler = FB Fans) liegt auch Sie weit unter den Möglichkeiten bei Ihrer FB Seite. Sie hatte aber mit Christian Kerns FB Seite auch nur 1/3 Schub gegenüber der Social Media Power von Kurz.
So aber nun kommen wir zum Gewinner. Was zumindest FB = Wählerstimmen betrifft. Fast schon unheimlich hoch die 80,3% Wähler die auch FB Freunde von Markus Abwerzger sind. Somit hat er laut dieser Theorie auf seiner FB Seite alles richtig gemacht. Man könnte fast zu dem Schluss kommen, hätte er noch mehr FB Freunde gehabt, wäre sich auch ein besseres Ergebnis ausgegangen. Doch war und ist Abwerzger mit fast 40.000 Fans (35.496 kommen aus Österreich) bereits absoluter Spitzenreiter der Kandidaten. 4 x mehr als der Landeshauptmann und 8 x als Blanik.
- Das Potential der FB Seite richtig erkannt und voll ausgeschöpft.
- H.C. Strache hat mit seiner FB Seite wenig bis kaum Markus Abwerzger unterstützt.
Die untenstehenden Darstellen zeigt, ob es den Spitzenkandidaten der Nationalratswahl 2017 gelungen ist Ihre FB Freunde auch für Ihre Stimme zu gewinnen. Dabei ist klar ersichtlich, dass es den Nationalratskandidaten weitaus besser gelungen ist Ihre FB Freunde zu mobilisieren, als den Kandidaten bei der Landtagswahl in Tirol 2018.
hier auf den Link klicken um die Grafik zu vergrößern: (PDF-Datei): Grafik Fanpage der Spitzenpolitiker in Österreich Vergleich Landtagsabgeordnete zu Wählerstimmen
Mir ist sehrwohl bewusst, dass diese Theorien bei weitem nicht ausreichen um eine Wahlanalyse durchzuführen. Es geht mir darum, die Möglichkeiten und eventuelle Schlussfolgerungen von Fans und Aktionen (in diesem Fall eben Wahlen) miteinander zu verbinden und einen Bezug herzustellen. Rein auf Basis der FB Accounts und der Wählerstimmen.
Diese Theorien können gerne mit einem “schmuntzeln” betrachtet werden – dies ist sogar erwünscht;-)
So, aber nun möchte ich zum eigentlichen Thema kommen.
Bevor ich euch etwas über die Möglichkeiten bzw. ein paar Tipps für Eure Fanpage mitgebe, sollte man sich mal einen kleinen Überblick über die Sozialen Netzwerke verschaffen.
Welche Sozialen Netzwerke gibt es überhaupt und für welche Merkmale weisen sie auf?
hier auf den Link klicken um die Grafik zu vergrößern (PDF Datei): Social Media Netzwerk Auflistung
Um nicht den Rahmen zu sprengen und den Artikel allzulang werden zu lassen, beschränke ich mich hier lediglich auf Facebook und die Möglichkeiten der geschäftlichen Nutzung.
Facebook allgemein
Wie man unschwer erkennen kann ist FB was Reichweite betrifft unangefochten Nr.:1. Mit mehr als 3,7 Mio. aktiven Nutzern nur in Österreich erzeugt man auch eine entsprechende Vitalität. FB wird nicht nur von privat Personen genutzt sondern eignet sich auch hervorragend für dein Business um potentielle Kunden auf deine Marke bzw. deine Produkte oder Dienstleistungen aufmerksam zu machen. Wichtig ist dabei allerdings, dass du diese private und geschäftlichen Accounts klar von einander trennst. Auf deiner Fanpage haben private Posts nichts verloren, umgekehrt gilt das natürlich auch. Du kannst zwar hin und wieder mal von deiner Fanpage einen Post auf deine private Seite teilen, dies solltest du aber sehr bedacht und wirklich nur vereinzelt tun. Nach dem Motto: Business bleibt Business und Privat bleibt Privat.
Um euch die Notwendigkeit zur Trennung der privaten und geschäftlichen FB Seite etwas bildlicher zu veranschaulichen, möchte ich euch eine kurze Geschichte erzählen. Dieser Vorfall ereignete sich bereits 1950. Also fernab vom digitalen Zeitalter von www und Social Media. Trotzdem veranschaulicht dies die Notwendigkeit der klaren Differenzierung zwischen privat und geschäftlich.
Der US-Präsident Harry Truman hat in der Washington Post eine unfreundlichen Kritik über einen Auftritt seiner Tochter Margaret gelesen, einer aufstrebenden Sängerin. Truman schrieb mit dem offiziellen Briefpapier des Weißen Hauses an den Kritiker:
“Ich hoffe, ich werde Sie eines Tages kennenlernen. Wenn das geschieht, werden Sie eine neue Nase brauchen , außerdem ein dickes Steak für Ihre blauen Auge und weiter unten vielleicht ein Suppositorium.”
Wenn man nicht wüsste, das sich Turman in seiner Amtszeit für die Rechte der Afroamerikaner eingesetzt hat, müsste man ihn durch diese Aktion fast mit dem geistigen Tiefflieger Trump vergleichen. Was ich mit dieser kurzen Geschichte aussagen möchte?Man sollte nicht nur im “realen Leben” sondern auch in der digitalen Welt privat und geschäftliches trennen. Sie verlieren sonst nicht nur die Glaubwürdigkeit Ihres geschäftlichen Handelns, Marke oder Ihrer Produkte sondern werden auch Ihre “Freunde” verärgern.
Facebook für dein Business
Der Markt schwenkt von volumenstarken Massenmarken auf volumenschwache Nieschenmarken um. Durch das World Wide Web gibt es keine physischen logistischen Einschränkungen für kleinere Unternehmen mehr. Mit einer Fanpage kannst du da ansetzen.
Nachdem du eine eigene FB Seite für dein Business angelegt hast, geht es darum entsprechend Inhalt für deine Zielgruppe einzustellen. Dies sollte auch regelmäßig und kontinuierlich passieren. Dafür musst du auch entsprechend Ressourcen einplanen.
Sobald die Fanpage mit allen notwendigen Basics wie Logo, Bilder, Öffnungszeiten, Standort, Telefonnummer, Webadresse, Mailadresse, Serviceleistungen, Unternehmerkategorie, Parkplatz- und Zahlungsmöglichkeiten, Teammitglieder, usw… last but not least Impressum befüllt hast, solltest du die Seite von FB bestätigen lassen. Die Verifizierung kann entweder per Telefon oder durch das Hochladen eines Dokumentes erfolgen.
Verifizieren der FB Seite mittels Telefonnummer – so funktioniert´s:
- Klicke oben auf deiner Seite auf „Einstellungen“
- Klicke unter „Allgemein“ auf „Seitenbestätigung“
- Klicke auf „Bestätige diese Seite“ und dann auf „Los geht’s“
- Gib die offiziell für dein Unternehmen eingetragene Telefonnummer, dein Land und deine Sprache ein
- Klicke auf „Rufe mich jetzt an“, damit erlaubst du Facebook dir telefonisch einen Verifizierungscode Code durchzugeben
- Gib den vierstelligen Verifizierungscode ein und klicke auf „Weiter“
Wenn FB die “Echtheit” deiner Seite bestätigt hat, kann jeder User durch das “Häckchen” hinter deinem FB Namen erkennen, dass es sich um eine offiziell bestätigte Seite handelt hinter der ein echtes Unternehmen, Organisation, Marke oder eine Person des öffentlichen Lebens steht.
Bevor du nun deine “privaten Freunde” dazu einladest deine Fanpage mit “gefällt mir” zu markieren solltest du bereits einige Posts mit Bildern und vielleicht schon Videos hochgeladen haben. Eine leere FB Seite folgen nicht einmal deine Freunde gerne;-). Übrigens das Einladen deiner “Privaten Freunde” hat nichts mit dem vermischen der Inhalte zu tun. Allerdings solltest du das auch lediglich nur 1 x tun, sonst kann es schnell aufdringlich wirken.
Den richtigen Inhalt finden
Bevor du mit dem Posten beginnst solltest du dir eine FB Strategie zurechtlegen. Stelle dir dabei folgende Fragen:
- Was ist mein Ziel der Fanpage und wie soll ich diese Kennzahl messen? (Anzahl der Freunde, Zeitraum usw.)
- Welche Zielgruppe möchte ich ansprechen und welchen Mehrwert kann ich ihnen liefern?
- Wer soll die Fanpagebetreuen? (Adminrechte – wer soll diese noch bekommen)
- Wie sollen die Fans angesprochen werden? (Tonalität – ja nach Zielgruppe abhängig)
- Wieviel Zeit kann ich für die Betreuung aufwenden?
- Wer reagiert zeitnah auf Kommentare, Kritik und Fragen?
- Wie soll ich die Fanpage bewerben? (Welches Budget habe ich dafür zur Verfügung?
- Wer kontrolliert und misst die Aktivitäten? (Statistiken auswerten und laufend optimieren)

Wichtig ist es “Anders” zu sein und deinen Fans einen echten Mehrwert bieten zu können. Dabei ist es nicht unbedingt notwendig mit hoch professionelles Bildmaterial zu punkten sondern viel mehr die “Persönlichkeit” deines Business also deines Unternehmens, Marke, Produkte etc. hervorzuheben. Es soll dabei auch erkennbar sein, dass es sich um dein Unternehmen, Geschäft bzw. deine Produkte oder Marke handelt und nicht um Stockbilder aus einem Bildarchiv etc.
Binde deine Fans in den Posts mit ein. Stelle Fragen und reagiere rasch und persönlich auf Kommentare. Auch wenn diese nicht immer schmeichelhaft sind. Bleib stets sachlich und behalte die Contenouse. Falls es dann unerwartet doch zu heftig werden sollte, verweise auf einen anderen Kanal bzw. kommuniziere dann auf einem anderen Weg. z.B. per Mail. Größere Unternehmen haben wir solche Fälle eine eigene Support FB Page eingerichtet. Auf dieser Seite können Produktfragen, Bemerkungen und auch Kritik hinterlassen werden und die Fanpage wird dadurch nicht “belastet”. Beispiel: Nike Support.
Wenn derselbe User des öfteren unangenehm auffällt und den Eindruck erweckt dir bzw. deinem Unternehmen lediglich Schaden zufügen zu wollen, rate ich dir diesen User einfach für deine Seite zu sperren. Doch im Kontext der Konnektivität sind negative Empfehlungen nicht unbedingt schlecht. In Wahrheit braucht eine Marke auch manchmal negative Empfehlungen, damit positive Empfehlungen von anderen ausgelöst werden.
Ein gutes Beispiel für “Anders” und guten Social Media Content liefert gerade der norwegische Sportartikelhersteller Norrøna. Dabei kommen unter anderem aufwändig produziere Videos zum Einsatz, die nicht nur die Bekleidung vorstellen, sondern auch wie man diese richtig einsetzt. Beispiel: “How to dress for freeride”
Damit wird nicht nur Imagepflege betreiben sondern schafft auch einen Mehrwert, da über die Einsatzmöglichkeiten der einzelnen Produkte unter Realbedingungen informiert wird. Laut “HubSpot”, ein Unternehmen das sich auf Software Produkte für den Social Media Bereich spezialisiert hat, sollten FB Videos nicht länger als 1 Minute dauern. – ich persönlich habe dazu allerdings einen andere Meinung.
Ein weiteres Beispiele wie man seine Fanpage betreiben kann zeigt uns EDEKA (1,12 Mio gefällt mir) vor. Das deutsche Nahrungsmittel und Getränkeunternehmen schafft es nicht erst sein seiner “Supergeil” Kampagne Vitalität zu erzeugen (allein dieses Video hat 20. Mio. Aufrufe). Zusätzlich wurden mehrere Videos “Supergeile Männer”, “Supergeile Frauen”, “Supergeile Kollegen”, “Supergeiles Geburtstagskind” etc. produziert, die fleißig von den Usern geteilt wurde.
Auch die aktuelle Fanpage von EDEKA ist voll mit Content der Mehrwert schafft. z.B. Kalorienverbrauch beim Skifahren, Pancake Spiele, Rezepte, Zusammenarbeit mit WWF, wöchentliche Angebote usw.
Auch Patagonia ist ständig bestrebt seine FB Freunde darüber zu informieren, dass das Unternehmen die Umwelt und Gesellschaft so wenig wie möglich belasten möchte. Durch den Einsatz von “Footprint Chronicels” ermöglicht es Patagonia seinen Kunden nachzuverfolgen, woher das gekaufte Produkt kommt und den sozialen und ökologischen “Fussabdruck” einzusehen.
Durch den Gebrauch von erneuerbarer Energie und den Einsatz von umweltfreundlichen Materialien engagiert sich z.B. der Sportartikelherstellen Vaude stark für den Umweltschutz. Bis 2020 sollen alle Vaude-Produkte PVC frei hergestellt werden. Als Mitglied der Fair Wear Foundation (FWF) engagiert sich die Firma aktiv zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Zulieferbetrieben und berichtet transparent auch Ihrer Fanpage über die Ergebnisse. Eine Liste der Zulieferer wurde zudem auch auf Ihrer Fanpage veröffentlicht.
All dies sind bestreben sich von der Masse abzuheben und “Anders” zu sein und dies wird auch über Soziale Netzwerke kommuniziert um der Marke nicht nur Persönlichkeit zu verleihen sondern auch Aufmerksamkeit zu erzielen.
Marken müssen bei den User ausreichende Neugier wecken. Zu wenig Neugier bedeutet, die Marke hat zwar Reiz, doch ist dieser eher gering. Zuviel Neugier – wenn User zu viele Fragen stellen müssen, sorgt dies für Verwirrung auf die eigentliche Botschaft.
Neuere Forschungsergebnisse aus allen möglichen Branchen belegen, dass die meisten Konsumenten heute mehr auf den F-Faktor geben (Freunde, Familie, Facebook-Fans) als auf Marketingbotschaften. Die meisten Menschen holen sich über die sozialen Medien Rat von Fremden, denen sie mehr Vertrauen entgegenbringen als der Werbung und der Meinung der Experten. In den letzten Jahren hat dieser Trend für reges Wachstum von Online-Communities wie Yelp und TripAdvisor gesorgt. Dadurch werden Konsumenten zu aktive Kommunikationsmedien. Diese Verbindung senkt drastisch die Kosten für die Interaktion zwischen Unternehmen und Konsumenten ebenso erzielt man günstige Reichweite der man auch Glauben schenkt.
Der richtige Zeitpunkt
Durch das Statistik Programm von FB könnt ihr am besten selbst herausfinden, zu welchen Zeiten eure Zielgruppe online ist. Ihr findet diese Informationen bei FB in der Seitenstatistik under dem Reiter “Beiträge”. Zusätzlich solltet ihr berücksichtigen, dass auf Netzwerken wie Facebook der Algorithmus anhand der Interaktionen die Verteilung eines Beitrages bestimmt. Während Beiträge die auf Twitter erscheinen chronologisch angezeigt werden und dadurch direkt nach der Veröffentlichung Interaktionen erzielen, wirken FB Beiträge länger nach.

Verknüpfung und Verteilung der Inhalte
Eine Google Umfrage verrät, dass inzwischen 90% unserer Interaktionen mit Medien über einen Bildschirm erfolgen, ob von Smartphone, Tablet, Laptop oder Fernseher. Wir werden bis 2019 eine weitere Verzehnfachung des globalen Datenverkehrs erleben, herbeigeführt durch über 11 Mrd. vernetzte mobile Geräte. In Anbetracht dieser Tatsache ist es notwendig sämtliche zur Verfügung stehenden Kanäle miteinander zu Verknüpfen.
Beispiel: Ein Mann sitzt morgens in einem Bus auf dem Weg zur Arbeit. Dabei surft er auf auf seinem Smartphone auf FB und wird auf eine Regenjacke aufmerksam. Im Büro angekommen recherchiert er über den PC weiter um nähere Informationen und Kundenbewertungen über dieses Produkt zu erhalten. Nach der Arbeit zuhause angekommen nimmt er sein Tablet und bestellt das Produkt online.
Daher ist es wichtig und notwendige den User dort abzuholen wo er sich gerade befindet. Stelle daher deine Informationen auf mehreren Netzwerke zur Verfügung (FB, Twitter, Pinterest, youtbe etc.) und beachte dabei auch die Möglichkeit deine Produkte in deinem Onlineshop (falls vorhanden) oder auch auf verschiednen Verkaufskanälen (wie z.B. Amazon etc.) anzubieten.
Netzerk ist allerdings nicht gleich Netzwerk. Wie ich oben in der Grafik dargestellt habe, hat jetzt Netzwerk auch seine “eigene” Zielgruppe. Je nach Alter, Geschlecht und Interessen.
Der Kunde der Zukunft ist stark vernetzt, aber abgelenkt. Eine Umfrage des National Center for Biotechnological Information zeigt, dass die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne des Menschen von 2000 bis 2013 von 12 sec. auf 8 sec. gesunken ist. Das ist der Überflutung an Nachrichten zuzuschreiben, die laufend auf unseren vernetzten mobilen Geräten eingeht und sofortige Aufmerksamkeit erfordert. Um eben dies entgegenwirken zu können ist es essentiell wichtig “Anders” zu sein und “Wow-Effekte” zu erzielen damit man sich von der Masse abheben kann und den User bzw. seine Zielgruppe auch erreicht.
Bzgl. Zielgruppe möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass es nicht nur in der “analogen” Welt einen Unterschied macht ob Mann oder Frau shoppen geht. Beim Onlineshopping recherchieren Frauen nicht nur gründlicher, sie sprechen auch häufiger über Marken. Sie erkundigen nach der Meinung von Freunden oder Familienmitglieder und lassen sich auf Online von Dritte beraten. Männer wollen lediglich Einkäufe erledigen, Frauen wollen das perfekte Produkt!
Nach einem Bericht des Pew Reserach Center haben 42% der US Haushalte die Frauen das sagen. Ich persönlich vermute der % Satz ist sogar höher. Bei mir ist das auf jeden Fall so;-)
Content Marketing und der Einsatz von #Hashtag
Der interessanteste Inhalt ist wirkungslos, wenn dieser nicht die richtige Zielgruppe erreicht. Angesichts der Fülle an Inhalten kann es vorkommen, das der Content auf dem Weg zur Zielgruppe untergeht. Dabei ist es wichtig die richtige Strategie und Verteilung zu wählen. Auf Pinterest z.B. findet man mehr Frauen als Männer hauptsächlich im Alter bis 30, Google+ hingegen ist hauptsächlich männlich und etwas Älter. Doch spielen dabei nicht nur das Geschlecht und das Alter eine Rolle sonder vorallem die Interessen der User.
Bei der Steigerung der Vitalität und Verteilung deiner Botschaften spielt Content Marketing daher eine wichtige Rolle. Marken werden nicht mehr beworben – es werden Geschichten erzählt! Wer Content Marketing einsetzt und sich damit befasst, vertritt die Auffassung, dass Content (Inhalt / Geschichten) die neue Werbung darstellt und bei der Verbreitung über Soziale Netzwerke eingesetzte #Hashtags inzwischen die Funktion “klassischer” Werbesprüche ersetzt. Trotzdem möchte vor einer Überflutung von # in einen Post oder Botschaft abraten. Dies wirkt zusehr nach “Wühltisch” und kann die gefühlte Qualität der Botschaft stark beeinträchtigen. In diesem Fall ist weniger mehr. Beschränkt euch dabei bitte auf 2 # Hashtags pro Botschaft.
Bei Content Marketing stehen euch 3 Varianten bei der Verteilung zur Verfügung:
Eigen/Selbst
Zu eigenMedien gehören Publikationen des Unternehmens, Veranstaltunge, Webseite, Blog, E-Mail Marketing, Social Media Accounts die das Unternehmen im Einsatz hat, Handymitteilungen und Handy Apps die das Unternehmen unterstützen die Marke nach Außen zu transportieren.
Der Vorteil dieser Variante liegt darin, dass das Unternehmen die Kontrolle über die Verteilung hat – allerdings ist diese natürlich auch eingeschränkt und richtet sich hauptsächlich an Bestandskunden und solche die aktiv mit dem Unternehmen agieren.
Bezahlt
Dabei werden Inhalte durch Bezahlung auf den jeweiligen Kanälen je nach Einstellung der Zielgruppe ausgeliefert. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten die richtige bzw. gewünschte Zielgruppe zu targeten (Zielgruppendefinierung). Bezahlte Anzeigen werden hauptsächlich eingesetzt um neue Zielgruppen zu erreichen oder seine weiter auszubauen. Bei FB kann man unter anderem aus mehreren Möglichkeiten auch folgende Targeting Möglichkeiten wählen:
- Geschlecht
- Alter
- Sparche
- Land
- Ort
- Beziehungsstatus (Single, verheiratet, getrennt…)
- Arbeitgeber genau oder nach Industriezweig
- Musik, Spiele, allgemeine Interesse
- genaue Interessen
- Urlaubssuchende, Personen die gerade im Begriff sind umzuziehen, Mutterschaft usw…
um nur einige zu nennen – unglaublich was FB alles über einen weiss;-)
Wichtig dabei ist natürlich auchs dass du deine Facebook Kampagnen über das Statistikprogamm und den Einsatz eines FB Pixel auf den Erfolg bzw. auch auf den Misserfolg kontrollierst um in Zukunft die Kampagnen weiter optimieren kannst.
Empfehlungen/Bewertungen
Um eine Verbreitung bzw. Verteilung durch Empfehlungen zu erreichen ist es notwendig den User für den Content zu begeistern. Daher spielt die Qualität den Inhalts eine wesentliche Rolle. Erreicht der Inhalt wesentliche Meinungsmacher in der richtigen Zielgruppe, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass er sich viral verbreitet. Meinungsmacher die Inhalte teilen und dadurch zu Markenbotschafter werden, bezeichnet man in der Fachsprache als Influencer.
Dies ist die eigentliche Königsdisziplin – da Dritte über eine Marke oder Produkt zum Markenbotschafter werden. Die Meinung dieser schenkt man mehr Vertrauen und erzielen in der Regel den höchsten Marketingwert.
In der heutigen Zeit können Marken nicht mehr anders! Sie müssen sich über Soziale Netzwerke mit Verbrauchen und potentiellen Kunden vernetzen. Dies belegt auch eine Studie des Internet Advertising Bureau die besagt, dass 90% aller Verbraucher tatsächlich weiterempfehlen würden, nachdem sie auf Sozialen Medien mit ihnen interagiert haben. Verbraucher die eine positive soziale Kundenbetreuung erlebt haben, werden mit einer dreimaligen höheren Wahrscheinlichkeit auch Markenbotschafter! Dabei kommt es nicht selten vor, dass loyale Fürsprecher auf negative Äußerungen reagieren und für die Marke bzw. das Produkt in die Bresche springen. Da diese Verbraucher glaubwürdiger sind, überzeugen Ihre Aussagen eher.
Es würde noch sehr viel über dieses Thema zum Schreiben geben, bin aber schon froh, dass ich bis hierher durchgehalten habt;-) Danke dafür.
Möchte mich daher für das Lesen bedanken und hoffe dir hier ein paar Tipps für deine Fanpage übermittelt zu haben die du vielleicht auch anwenden kannst. Wenn dir der Artikel gefallen hat oder du auch Kritik anbringen möchtest, freue ich mich auf einen Kommentar von dir.
Hier findest du eine kurze Zusammenfassung als PDF Datei. Zusammenfassung – Fanpage
Bis bald und bleib´s optimiert;-)